Er führte Salzburg zu Wohlstand und Bedeutung
Mit viel Geschick machte Leonhard von Keutschach das Fürstentum reich
Entstammt Kärntner Adel
Leonhard von Keutschach kam um 1442, vermutlich in Viktring, Kärnten, zur Welt. Seine Eltern waren der Viktringer Hofrichter Otto von Keutschach und Gertrud von Möderndorf.
Die Stammburg des Geschlechts lag am Nordufer des Keutschacher Sees im heutigen Südkärnten.
Bieder, aber geschickt
Leonhards biedere Art stieß bei den Salzburger Bürgern, die durch den Handel mit Venedig und Privilegien von Friedrich III. sehr selbstbewusst geworden waren, vielfach auf Kritik. So nannten sie ihn manchmal auch „Leonhard den Windischen“ wegen seiner Kärntner Abstammung.
Leonhard war zuerst Augustiner-Chorherr, Propst im Kloster Eberndorf und wurde 1490 zum Dompropst ernannt. 1495 folgte die Wahl zum Erzbischof von Salzburg. In seinen letzten Jahren hielt sich Keutschach vor allem auf der Festung Hohensalzburg auf. Er starb am 8. Juni 1519 in Salzburg.
Salzburg blühte auf
Keutschach hatte Salzburg mit viel Geschick zu einem der reichsten Fürstentümer des römisch-deutschen Reiches gemacht.
Er musste gegen seinen ausdrücklichen Willen das Domkapitel säkularisieren und widmete sich der wirtschaftlichen Sanierung des zerrütteten Erzbistums. Unter seiner Regentschaft gedieh durch eine sorgfältige Verwaltung der Gold- und Silbererzbergbau im Gasteiner- und Raurisertal.
Die Salzgewinnung warf großen Gewinn ab. Der allgemein zunehmende Wohlstand der Bevölkerung und die insgesamt friedliche Zeit führten zu einer Blüte von Kunst und Kultur.
Sein Versuch, den privaten Brauereien die Herstellung hochwertigen Bieres zu untersagen, um so den Absatz des hochfürstlich gebrauten Bieres zu fördern, schlug fehl.
Erfolgreiche Bilanz
Insgesamt war Leonhard von Keutschach nicht nur innenpolitisch sehr geschickt, sondern war auch außenpolitisch recht erfolgreich. Er konnte Kriegshandlungen und die Teilnahme am Landshuter Erbfolgekrieg durch Zahlung von 15.000 Gulden vom Salzburger Gebiet abwenden.
Er galt immer als glaubwürdiger Kirchenmann. Selbst Martin Luther hatte großes Vertrauen in ihm.
Nach seinem Tod hinterließ er das Erzbistum Salzburg als eines der reichsten deutschen Fürstentümer. Nach den Schätzungen des venezianischen Gesandten nahm Salzburg 1507 mit 90.000 Gulden Jahreseinnahmen den vierten Platz hinter den österreichischen Erblanden, Bayern und Köln ein.
Bedeutende Bauwerke
Leonhard von Keutschach hat neben der Befestigung von Hohensalzburg auch durch die Erweiterung und den Neubau von zahlreichen Burgen und Schlössern Geschichte geschrieben:
- Kärnten: Gmünd, Friesach, Althofen, Tanzenberg, Taggenbrunn, Stein, St. Andrä im Lavanttal
- Steiermark: Deutschlandsberg, Leibnitz
- Niederösterreich: Traismauer
- Rupertiwinkel: Staufeneck, Lebenau
- Tirol: Itter, Windisch-Matrei, Schloss Lengberg
- Salzburg: Burg Mauterndorf, Schloss Glanegg, Radstadt
- Erneuerung der alten Römerstraße über die Radstädter Tauern
Ausbau der Festung Hohensalzburg
Die von ihm in Auftrag gegebenen Architektur der Prunksäle der Festung sind herausragende profane Meisterwerke spätgotischer Kunst, die weitum ihresgleichen suchen. Sie belegen das hohe Kunstverständnis des Erzbischofes. Leonhard von Keutschach ließ auch die Verteidigungsanlagen der Burg Hohensalzburg ausbauen (Bau der Ringmauer, der Georgskirche und der Festungszisterne) sowie eine Orgel errichten, den sogenannten Salzburger Stier. Damals wurde auch der Reißzug errichtet, der heute die weltweit älteste erhaltene Standseilbahn ist.
Auf den südlichen Basteien ließ Leonhard Wein- und Rosengärten anlegen, im Keller lagerte er neben großen Mengen von Wachauer Osterwein verschiedene süße Weine, die dem Erzbischof besonders mundeten. Im Burghof lebten Dutzende halbzahme weiße Pfaue.
(Foto: Altstadt Verband / Sajovic)
Das Wappen von Keutschach
Das Wappen besteht aus einem geviertelten Hauptschild. Rechts oben wird das Familienwappen der Keutschach, eine weiße Rübe im schwarzen Feld, vorgestellt. Links unten folgt das Wappen der Salzburger Domprobstei, ein silbernes Standkreuz auf rotem Grund. Das Wappen in dieser Form bezieht sich somit auf seine Tätigkeit als Domprobst. Abschließend ist rechts unten das Familienwappen der Möderndorfer zu sehen. Gertrud von Möderndorfer war die Mutter von Leonhard von Keutschach. Dieses Wappen wird verschiedenen gedeutet – einerseits als Köcher mit Pfeilen oder als gestürzter Hut mit Straußenfedern vor silbernen Grund.
Das Wappen der Familie Keutschach ist die weiße Rübe im schwarzen Feld. Die (Runkel-)Rübe als Stammwappen der Keutschacher wird urkundlich schon bei Peter de Chewschach im Jahr 1344 erwähnt. Damals stand die Rübe in seinem Wappen als vertrautes Zeichen für Reichtum und Wohlstand.
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