Universitätsgründer und strenger Landesfürst
Paris Lodron hielt Salzburg auch aus dem Dreißigjährigen Krieg heraus
Zielstrebig von klein auf
Paris Lodron wurde am 13. Februar 1586 auf Burg Noarna im Trentino geboren. Er stammt aus dem Adelsgeschlecht der Grafen von Lodron. Zielstrebig arbeitete die Familie auf eine Karriere in Salzburg hin. Schon als Elfjähriger begab er sich zum Studium der Theologie nach Trient, später auch nach Bologna. Seine Studien beendete er bei den Jesuiten in Ingolstadt im Jahr 1604.
Am 15. Dezember starb er 1653 in Salzburg und wurde in der Krypta des Salzburger Doms beigesetzt.
Berechnender Frauenfeind
Auf Wunsch von Erzbischof Marcus Sitticus wurde Paris Lodron zum Dompropst und zum Präsidenten der erzbischöflichen Hofkammer und am 13. November 1619 zum neuen Salzburger Erzbischof gewählt.
Frauen gegenüber galt er als sehr streng. So hat Paris Lodron die damals verwitwete Gräfin Maria von Raitenau im Kloster Nonnberg de facto in Haft setzen lassen. Zudem hat er die Vormundschaft über ihre Kinder übernommen. Angeblich hat der Fürst Erzbischof dies nicht aus reiner Fürsorge gemacht, sondern um den Kindern die Herrschaft über Gmünd abzulocken. Ebenso dürfte Paris Lodron ab Oktober 1651 seine verwitwete Schwester Barbara von Liechtenstein gegen ihren Willen und trotz ihres „erbärmlichen Wainen und Clagen“ in Stift Nonnberg festgesetzt haben.
Vater des Vaterlandes
Paris Graf von Lodron hat die Geschichte von Salzburg wesentlich geprägt. Er gründete im Jahr 1622 die Universität Salzburg, die heute als Paris-Lodron-Universität seinen Namen trägt. Am 17. Dezember 1625 bestätigte Papst Urban VIII. diese neue Hochschule.
Der Landesfürst begann, das Itzlinger Moos zu entwässern und urbar zu machen. Anlass dazu dürfte vor allem die 1625 in Salzburg grassierende Pest gewesen sein, deren Ursprung man damals in den Nebeln des Moors vermutete. Salzburg erinnert sich an ihn noch immer als „Pater Patriae“ – Vater des Vaterlandes.
Kriegswirren vermieden
Es gelang ihm, sein Territorium durch eine geschickte Politik aus den Wirren des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) herauszuhalten und Salzburg den Frieden zu bewahren. Trotzdem führte die große Not des Dreißigjährigen Krieges zum Aufstand der Fügener Bauern (Zillertal) gegen ihren Landesfürsten.
Als einziger Salzburger Fürst wurde Paris Lodron von Ludwig I. von Bayern in der Walhalla bei Regensburg aufgenommen.
Bedeutende Bauwerke
- Gründung der Paris-Lodron-Universität Salzburg
- Fertigstellung des Salzburger Doms
- Verstärkung der Festung Hohensalzburg
Paris Lodron ließ von seinem Baumeister Santino Solari modernste venezianische Befestigungen in Stadt und Land errichten. In der Stadt wurde dabei ein wehrhafter Gürtel von fünf großen Bastionen um die Neustadt gezogen, der sich von den Linzertoren über den Raum der Franz-Josef-Straße bis zum einstigen Mirabelltor und zum Kurgarten hinzog. In der Altstadt wurden die Felsen des Mönchsbergs rundum eskarpiert (aufgesteilt und geglättet) und so als natürliche Wehrmauern nutzbar gemacht. Die Müllner Schanze bildete dabei im Norden den Abschluss der Altstadt am linken Salzachufer. Auch die Festung Hohensalzburg wurde der neuen Wehrtechnik entsprechend erheblich ausgebaut, wobei vor allem die Vorwerke (Nonnbergbasteien, Hasengrabenbastei, Katze) verstärkt wurden.
(Foto: Altstadt Verband / Sajovic)
Das Wappen Paris Lodrons
Der Wappen der Familie Lodron zeigt einen silbernen Löwen mit einem Brezelschweif im roten Feld. Es ist auch das Wappen von Fürst Erzbischof Paris Graf von Lodron.
Der Löwe mit dem dreimal ineinander geschlungenen Schweif in Form eines Liebesknotens wird in der Literatur häufig auch als Löwe mit dem Brezelschweif bezeichnet.
Dieses Wappen ist in der Stadt Salzburg häufig an Wehrmauern und kirchlichen Bauten zu finden.
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